In diesem Beitrag wird meines Wissens zum ersten Mal die Tatsache, dass in der ersten Schöpfungsgeschichte, in der von den sieben Tagen, Älohim das allein handelnde Subjekt ist, inhaltlich ernst genommen sowie dem Umstand Beachtung geschenkt, dass die „Vollendung“ im Hebräisch der Bibel zugleich die „Vernichtung“ bedeutet; die Schöpfung von Älohim wird also vernichtet, um der von Jehowuah Älohim, welcher nicht „Herr-Gott“ heisst, sondern „er ist das Unglück der Götter“, den Weg frei zu machen. Die Interpretation berücksichtigt zwar äussere Fakten, versteht die Erzählung jedoch als einen inneren Prozess, der sich in jedem Menschen abspielt und eine Entscheidung verlangt.

 

Leseprobe:

Mismor l´Ossaf Älohim nizaw ba´Adath El b´Käräw Älohim jischpot – „ein Gesang für den Sammler: Älohim stellt sich im Zeugnis der Kraft, im Inneren wird Älohim verurteilt (fällt er das Urteil)“ -- ad mothaj thischp´tu Awäl uFnej R´scho´im thissu ssäla – „bis wann fällt ihr das Urteil der Willkür und erhebt die Gesichter der Frevler verwerflich?“ -- schiftu Dal w´Jathom Oni waRosch hazdiku – „verschafft dem Hilflosen und dem Waisen zum Recht, den Elenden und Armen sprecht frei“ -- paltu Dal w´Äwjon mi´Jad R´scho´im hazilu – „befreit den Hilflosen und den Bedürftigen aus der Hand der Frevler, rettet ihn!“ -- lo jod´u w´lo jowinu baChaschechoh jith´halochu jimotu kol Mossdej Oräz – „nicht erkennen sie und nicht sehen sie ein, im Finstern ergehen sie sich, es wanken alle Grundlagen der Erde“ --  Ani omarthi Älohim Athäm uWnej Äljon kulchäm -- „ich, ja ich selbst habe gesagt: Götter seid ihr und Söhne des Höchsten ihr alle!“ -- achen k´Adom th´muthun uch´Achad haSsorim thipolu –„aber wie der Mensch müsst ihr sterben, und wie der Eine der Ringer werdet ihr fallen“.

Von Plotin stammt der folgende Satz: „Empedokles sagt, dass es für die Seelen, die gesündigt haben, Gesetz sei, in das Diesseits zu fallen, und er behauptet, dass er selber, von Gott verbannt, hierher gekommen wäre.“ Und eines der wenigen erhaltenen Fragmente von Empedokles selber lautet: „Ich weinte und jammerte, wie ich den ungewohnten Ort erblickte. Aus welcher Fülle der Seeligkeit weile ich nun auf Erden.“

 

 

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DIE SIEBEN TAGE DER SCHÖPFUNG

 

ZWEITER TEIL

 

JOM R´WI´I

 

Leseprobe:

 

 

Wajomär Älohim jehi M´oroth biRkia haSchomajm l´hawdil bejn ha´Jom uwejn haLajlah w´haju l´Othoth ul´Moa-dim ul´Jomim w´Schonim w´haju liM´oroth biRkia haSchomajm l´ho´ir al ha´Oräz waj´hi chen; waja´ass Älohim äth schnej haM´oroth hagdolim äth haMa´or hagadol l´mämschäläth ha´Jom w´äth haMa´or hakaton l´mämschäläth haLajlah w´eth ha Kochawim wajithen otham Älohim biRkia haSchomajm l´ho´ir al ha´Oräz w´limschol ba´Jom uwaLajlah ul´hawdil bejn ha´Or uwejn haChoschäch wajar´ Älohim ki tow; waj´hi Äräw waj´hi Wokär Jom R´wi´i.

„Und Gott sprach: es sollen Leuchter sein im Gewölbe der Himmel, um zu trennen zwischen dem Tag und zwischen der Nacht, und sie sollen werden zu Zeichen und zu Zeiten und zu Tagen und Jahren; und sie sollen zu Leuchtern werden im Gewölbe der Himmel, um auf der Erde zu leuchten, und so geschah es; und Gott machte die zwei Leuchter, die großen, den Leuchter, den großen, um zu beherrschen den Tag, und den Leuchter, den kleinen, um zu beherrschen die Nacht, und die Sterne; und es gab sie der Gott in das Gewölbe der Himmel, um auf der Erde zu leuchten, und um zu herrschen im Tag und in der Nacht, und um zu trennen zwischen dem Licht und zwischen der Finsternis; und Gott sah, dass es gut war; und es ward Abend und es ward Morgen, Tag Vier“. 

 

    Wem es bisher noch nicht klar war, dass der Text, mit dem wir uns plagen, keine Beschreibung von äusserlich feststellbaren Tatsachen ist, dem sollte es spätestens hier bewusst werden; die Fänomene Tag und Nacht, von denen schon der erste Tag handelt, entstehen durch die Drehung der Erde um ihre Achse, sodass immerzu eine Hälfte ins Licht der Sonne eintaucht, während die andere im Schatten verschwindet; wer könnte glauben, die unbekannten Verfasser der zur Debatte stehenden Verse seien derart blöde gewesen, dass ihnen der Aufgang der Sonne als Voraussetzung des Tages und ihr Untergang als der der Nacht entgangen sein sollten? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir als Schulkinder die im Lauf der Jahre wechselnden Religionslehrer mit der Frage traktierten, woher die Frau des Kajn kam, da es doch hieß, er und sein ermordeter Bruder seien die einzigen Kinder von Adam und Eva gewesen, und wie wir uns amüsierten über die gewundenen Erklärungen, die keine waren, weil die Lehrer nicht zugeben wollten, was doch sonnenklar ist: Adam und Eva waren nicht das Ureltern-Paar, von denen alle Menschen abstammen, sie sind ein Gleichnis wie alles, wovon die Bibel erzählt.

 

 

 

 

Leseprobe:

 

   In der Atempause zwischen zwei größeren Werken, den Sieben Tagen und der Apokalypsis, das erstere schon geschrieben, das letztere noch zu schreiben, entstanden diese Notizen, deren Spektrum an Themen sehr umfangreich ist, obwohl die Seitenzahl nur gering ist; die Spannweite reicht von der Immobilienkrise über Hitler bis nach Golgatha und vom autonomen Nervensystem über die Geologie bis ins Paradies.

 

Als Leseprobe gebe ich nur die kurze Bemerkung: Ich kann mir nicht denken, dass jemand den Übergang von der einen in die andere Welt schöner ausdrücken kann als es Hölderlin tat mit den Worten: „Viel hat erfahren der Mensch, seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander; bald aber sind wir Gesang.“

 

 

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Dies ist (abgesehen von ein paar Gedichten, die möglicherweise noch folgen) mein letztes Werk, die Summe meiner Theologie, mein Testament an die Menschheit, begonnen Anfang Oktober 2008 und beendet Anfang Januar 2010 am östlichen Rand des Böhmerwaldes; ich habe jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und es sowohl auf griechisch als auch auf Hebräisch erwogen, und wie nebenbei wurde deutlich dass die rätselhaften Worte des Sehers auf Patmos ohne die Kenntnis der Sprache des „alten Testaments“ verständlich nicht sind.

Anstatt einer Leseprobe gebe ich das Inhaltsverzeichnis: der erste Band enthält den Text des letzten Buches der Bibel in meiner Übersetzung, eine Einleitung, die Begrüßung, die Vision vom Menschensohn und die sieben Briefe an die sieben Gemeinden in Asia, der zweite die Vision vom Thron Gottes, das siebenfach versiegelte Buch und die Öffnung der sieben Siegel, der dritte die ersten sechs Widderhörner, der vierte das siebente Widderhorn, der fünfte die sieben Kelche, die große Hure Bawäl und ihre Verwandlung zur Braut, der sechste das große Gastmahl des Gottes, die tausendjährige Bindung des Satan, Gog und Magog sowie das Gericht über die Toten, der siebente die Vision vom neuen Jerusalem, das letzte Kapitel und ein Nachwort.

 

 

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