Fortsetzung des vorigen Bandes mit einem ähnlich weiten Spektrum von Themen

 

Leseprobe:

 

Ein Mensch, der keine Erinnerung hat

Oder dessen Erinnerung lückenhaft ist,

Ist schlimmer daran als ein Tier.

Denn dieses partizpiert doch immerhin noch

Am Gedächtnis der Gattung,

Während der Mensch, der jetzt dabei ist,

Seiner Erinnerung selber beraubt,

Diese auch in den Hybriden zu löschen,

Einem Wahnsinnigen gleicht.

 

Darum wird auch in den Schulen

Eine falsche Geschichte gelehrt,

Das Gedächtnis soll ausgelöscht werden

An das was wirklich geschah.

 

Ein solches Vergehen hat aber Folgen,

Im kollektiven wie im einzelnen Leben,

Und die sind verheerend.

Denn in beiden Fällen entsteht eine Krankheit,

Die nichts anderes ist,

Als die Erinnnerung, wie sie im Leibe erscheint

Und umso schlimmer wütet, je mehr der Geist sie verdrängt.

 

Die Ganze Erinnerung aber

An die persönliche und an die gemeinsame Geschichte

Der Menschen und der Anderen Wesen

Bringt unweigerlich Heilung.

 

 

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In circa zehn Jahren entstanden ist dieses Werk mein bisher größtes. Es folgt den 22 Zeichen des hebräischen Alfabets bis in die feinsten Verästelungen ihrer Symbolik und bietet eine schier unerschöpfliche Fülle von Geschichten, Gedanken und Anregungen, die jeden, der sich darauf einlassen kann, bereichert und verwandelt. Höhepunkt ist eine Wort für Wort Deutung des „Sünden-falles“ (oder besser der „Sündenfalle“) mit einer neuen und überaus erstaunlichen Auflösung der damit gegebenen Rätsel. Nur für Wagemutige, die sich vor der „Umwertung der Werte“ nicht scheuen!

 

Leseprobe:

 

    Nach diesem Ausflug in die Vier Welten jenseits von Eden - der ein wenig länger ausfiel als geplant, da die Exegese sie vernachlässigt so gänzlich bei uns - fährt der zweite Schöpfungsbericht fort: wa´jikach Jehowuah Älohim äth ha´Adam wajanichehu weGan Edän le´owdah uleschomrah - "und es ergriff das Wesen der Götter das Du-Wunder des Menschen und ließ zur Ruhe ihn kommen im Garten der Wonne, um ihr zu dienen und sie zu bewahren". Zuvor schon hat es geheißen: wa´jita Jehwouah Älohim Gan be´Edän miKädäm wajassäm scham äth ha´Adam aschär jozar - "und es pflanzte das Wesen der Götter einen Garten in die Wonne der Vorzeit und stellte dort hinein das Du-Wunder des Menschen, das es glückseelig gestaltet". Aber erst jetzt, nachdem es ihn durch die Vier Welten geführt hat, die aus dem Einen entspringen, kann er darin zur Ruhe auch kommen und seinen hohen Auftrag empfangen, nämlich der Wonne der Wollust zu dienen und sie zu bewahren.

    Und dann heißt es weiter: wa´jezaw Jehowuah Älohim al ha´Adam lemor mikol Ez haGan achol thochel ume´Ez haDa´ath Tow waRa lo thochal mimänu ki be´Jom achalcha mimänu moth thamuth - was wörtlich auch so übersetzt werden muß: "und es gab das Wesen der Götter eine Empfehlung den Menschen betreffend, indem es sagte: vom All-Baum des Gartens essend magst du essen und vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, nicht vermagst du zu essen von seinem Anteil, denn am Tag, da du issest von seinem Anteil, sterbend magst du dann sterben." So ist also vom Baum der Erkenntnis durchaus zu essen erlaubt, jedoch nur in der Verbindung mit dem All-Baum des Gartens - wird aber diese Verbindung gelöst, dann erweist sich dessen Frucht als tödliches Gift. Aber der Mensch, an den diese rätselhafte Anweisung ergeht - die ja auch sehr leicht zu mißversteh´n ist, wie sich  bald zeigt - wagt es nicht, den "Herrn der Götter" nach dem Sinn seiner Rede zu fragen, und ein Gespräch zwischen Gott und Mensch, nach dem sich doch beide so sehnen, kommt nicht in Gang.

    Das mag daran liegen, daß der Mensch da noch nicht wirklich den Garten der Wonne verlassen und dem Einen Strom, der sich in die Vier Prinzipien zerteilt, nur nachgeschaut hatte, ohne sich aber von seiner Stelle zu rühren - weshalb er auch aus dem Wunder der Mitte des Gartens und der Einheit der zwei Bäume darin, dem des Lebens und dem der Erkenntnis des Guten und Bösen, die im Verhältnis von Eins und Vier stehen, nicht schlau werden konnte. Wir aber nun, die wir doch schon aus dem Garten der Wonne Vertriebene sind, dürfen jetzt fragen, was es mit diesem Gebot auf sich hat, das so heillose Verwirrung hervorrief, daß wir noch heutzutag´ an ihr leiden.

    Die gewöhnliche Manier versteht die Situation so, daß ein übermächtiges Wesen seiner Kreatur sagt, sie dürfe sich von allem ernähren, nur von einem einzigen nicht, und wenn sie das Verbotene täte, würde sie tot sein - ermordet von dem Gesetzgeber. Ein solches Verständnis erzeugt durch Todesangst erzwung´nen Gehorsam vor einem nicht in Frage stellbaren Tyrannen, was dem Wesen des Göttlichen Seins mißfallen muß. Denn sein Auftrag, der Wonne zu dienen und sie zu bewahren, könnte ja in einer solchen Haltung nie ausgeführt werden. Und dieser Göttliche Auftrag verlangt in sich selbst schon die Unterscheidung von Gut und Böse, also das Essen vom Baum der Erkenntnis im Zusammenhang mit ihm, und gut ist es, ihn zu erfüllen, böse aber, ihn zu mißachten und über die Wonne verfügen und herrschen zu wollen - weil sie vor so etwas flieht.

    Dahin zielt auch Jesu Empfehlung: Estai  de ho Logo hymon nai nai, u u  - to de perisson tuton ek tu Ponäru estin - "eure Rede sei aber: Ja Ja, Nein, Nein! - was darüber hinausgeht ist von Übel". Das Ja und das Nein sind doppelt zu sprechen, weil sie der Überprüfung standhalten müssen, und das können sie nur, wenn die Unterscheidung des zu bejahenden Guten und des zu verneinenden Schlechten wirklich durchgeführt wird. Und wenn dies der Fall ist, dann kann das Bejahte nicht nachträglich wieder verneint und das Verneinte nicht wieder bejaht sein. Und wir sind befreit von der Ambivalenz, die dahin führt, das "Höchste Gut" (das Summum Bonum) zu verderben und das abzulehnende Abscheuliche zu legitimieren. Mehr als deren Unterschied brauchen wir nicht, um glückseelig zu werden, und darum ist alles, was darüber hinausgeht, von Übel.

    Das verstehen wir erlebend erst dann, wenn ganz uns ergeift die Bewegung, die der "Herr der Götter" - und ihr Fall in das Unglück - an uns vollzieht. Wa´jossäm schom äth ha´Adam - "und dorthinein (in den Garten der Wonne) setzte er das Du-Wunder des Menschen" - so hieß es bevor der Eine Strom und die Vier Ströme erschienen, dann aber: wa´jikach Jehowuah Älohim äth ha´Adam wa´janichehu weGan Edän le´owdah uleschomrah - "und es ergriff das Unglück der Götter das Du-Wunder des Menschen, und es beruhigte ihn im Garten der Wollust, um ihr zu dienen und sie zu bewahren". Das erste ist Ssim (300-10-40), "Setzen, Stellen und Legen", und relativ statisch, das zweite und dritte Lakach (30-100-8) und Heniach (5-50-10-8), "Fassen, Nehmen, Ergreifen, Entrücken" und "zur Ruhe kommen lassen, Beruhigen", voller Dynamik.

     Heniach heißt aber auch "Legen, Hinlegen und in Ruhe Lassen, Ablassen, Zurücklassen, Zulassen, Erlauben", so daß gesagt werden muß: "und der Herr-Gott entrückte den Menschen und erlaubte ihm im Garten die Wonne, sie zu bedienen und sie zu bewahren". Und dem fügt er dann die Empfehlung hinzu, Gut und Böse niemals isoliert und losgelöst, sondern immer nur in Bezug darauf zu verstehen!

     Edän (70-4-50), die "Wonne", ist die Verschmelzung von Ed (70-4) und Dan (4-50), vom "Zeugen" und dem "Gericht", und wir sahen schon, daß dieser Zeuge bestechlich nicht ist und niemals eines Meineides fähig. Daher ist seine Aussage schon das Gericht und das Urteil, ob er nun die Wonne der Wohllust bezeugt oder deren gänzliches Fehlen. Und im Hören und Gehorchen seiner Aussage ist mehr Wohltat als in dem Überhören und Ausschalten-Wollen seiner Person. Wenn wir nach einer Instanz in unserer Wirklichkeit suchen, die solche Eigenschaft hat, dann finden wir "nur" unseren Leib - und ob und wie er die Wonne der Wollust empfindet ist frei von unseren Idealen davon. Wollen wir sie erleben, dann haben wir uns auf ihn einzustimmen und nicht er auf uns, denn sein Gesetz ist viel älter als das von uns gemachte...

 

 

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 BAND II

 

 SSAMECH BIS KOF

 

 

Leseprobe:

 

Wenn wir zurückblicken auf den Weg, der uns von der Vierzig in die Fünfzig geführt hat, vom Mem zum Nun, dann erkennen wir Man (40-50), das "Manna", die Speise während der Wanderung durch die Wüste, und sie wird genauso geschrieben wie Min, das "Teil von, Anteil, Von-Weg, Von-Aus und Ohne" bedeutet. Und es bezeichnet auch den Komparativ, die Steigerungsform im Sinne von "Mehr-Als", und auch "Fern-Von", denn es ist ja ein Weg zurückgelegt worden von der fünffachen Acht, von der Vierzig, in die zehnfache Fünf, in die Fünfzig. Und dieser Weg führt über die Einundvierzig, die vierzehnte Primzahl, zur sechsfachen Sieben, zur Zweiundvierzig, und von da zur Dreiundvierzig, zur fünfzehnten Primzahl, und weiter über die doppelte Zweiundzwanzig und vierfache Elf, die Vierundvierzig, zur neunfachen Fünf und Entfaltung der Neun, zur Fünfundvierzig. Und ihr folgt die doppelte Dreiundzwanzig, die Verdopplung der zehnten Primzahl, und darauf die sechzehnte Primzahl, die Siebenundvierzig, und dann die achtfache Sechs und sechsfache Acht, und dieser die Potenz der Sieben, der die zehnfache Fünf folgt, die den Vorgang beschließt, der von der Fünf her der Übergang von der Acht in die Zehn ist.

     Das Wort, das die Zeichen Nun und Ssamech verbindet, die Fünfzig und Sechzig, ist Ness (50-60), "Feldzeichen, Banner, Panier, Standarte und Flagge". Um sie haben wir uns zu scharen, und wehe sie geht uns verloren im Getümmel der Schlacht, unseren Blicken verloren! Dann drohen wir in Panik und Desorientierung zu fliehen, auf hebräisch Nuss (50-6-60) -- kopfüber, kopflos, und eine beschämende Niederlage erwartet uns dann, weil wir von den Kräften her dem Gegner ebenbürtig, ja überlegen gewesen sind. Weil dieses Signal das Symbol dafür ist, daß unser Heer eine gemeinsame Ausrichtung hat, einen gemeinsamen Geist, kommt sein Verlust dem Untergang gleich. Und wer der Begegnung mit der Wasserschlange ausweicht, der hat auch den Fisch längst verloren.

     Nun, dieser kostbarste Fisch, die Fünfzig, und Ssamech, die "Wasserschlange", die Sechzig, das bestialische Monster, das aus dem Meer kommt, gehören zusammen -- wie das  Heh-Waw in der Mitte des Namens. Und diesen Zusammenhang dürfen wir niemals aus den Augen verlieren, wenn wir uns jetzt dem Prozess unterziehen, den das Wort Nassah (50-60-5) bezeichnet, das aus derselben Wurzel besteht -- und in seinen Konjugationen bleibt nur die Verbindung Nun-Ssamech erhalten, die selber Nass (50-60), den Imperativ dieses Wortes ausdrückt: "Versuche! Erprobe! Prüfe! Unternimm einen Versuch!" Und Noss, genauso geschrieben, heißt "Fliehend, Entfliehend" -- in dieser flüchtigen Welt sollen wir also erproben und selber in die Versuchung kommen, denn diese Aufforderung kann sich ja auch an den Satan richten wie in der Geschichte von I´jow.

 

 

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BAND III

REJSCH UND SCHIN

 

 

Leseprobe:

 

Äwän ma´assu haBonim hajetha leRosch Pinah -- "der Stein, den die Bauleute verwarfen, ist zum Grundstein geworden" -- me´eth Jehowuah hajetha soth Hi niflath be´Ejinejinu -- "aus dem Du seines Daseins ist diese geworden, Sie, ein unglaubliches Wunder in unseren Augen!"

Das "Diese" und "Sie" bezeiht sich auf Äwän (1-2-50), den "Stein", der im Hebräischen weiblich ist. Und diesen Vers aus einem Liede zitiert Jesus im Anschluß an ein Gleichnis, das er in Jerusalem im Tempel erzählt -- in der Woche vor seiner Hinrichtung -- und in dem er das zentrale Dogma jener Religion, die sich später auf ihn beruft, nämlich daß er durch seinen Tod die Schuld der Menschheit abgebüßt habe, einfach durch seinen Inhalt schon widerlegt, weshalb es hier ganz gehört werden soll:

Ampelona Anthropos ephyteusen kai periethäken Phragmon kai oryxen Hypolänion kai okodomäsen Pyrgon kai exedeto auton Georgois kai apedämesen -- "Einen Weinberg pflanzte ein Mensch und umgab ihn mit einem Zaun, und er grub eine Kelter, und er baute einen Turm, und er übergab ihn Bebauern, und er ging außer Landes" -- kai apestejilen pros tus Georgus to Kairo Dulon hina para ton Georgon labä apo ton Karpon tu Ampelonos -- "und er sandte zu den Bebauern zur rechten Zeit einen Knecht, damit er von den Bebauern empfinge von den Früchten des Weinbergs" -- kai labontes auton edejiran kai apestejilan kenon -- "und sie, ihn empfangend, verprügelten ihn und sandten ihn mit leeren Händen davon" -- kai palin apestejilen pros autus allon Dulon, kakejinon ekephaliosan kai ätimasan -- "und wiederum sandte er ihnen einen anderen Knecht, den mißhandelten und beleidigten sie"

-- kai allon apestejilen, kakejinon apektejinan, kai pollus allus, hus men derontes, hus de apoktennontes -- "und einen anderen sandte er, den töteten sie, und viele andere, die einen aber wurden mißhandelt, die andern getötet -- eti Hena ejichen Hyion agapäton, apestejilen auton hes´chaton pros autus legon hoti entrapäsontai ton Hyion mu -- "einen Einzigen hatte er noch, den Sohn, den geliebten; er sandte ihn als letzten zu ihnen, indem er sich sagte: meinen  Sohn werden sie achten" -- ekejinoi de hoi Georgoi pros he´autus ejipan hoti hutos estin ho Kläronomos, deute apoktejinomen auton, kai hämon estai hä Kläronomia -- "jene aber, die Bebauer, sprachen zueinander: dieser ist der Erbe, auf! laßt uns ihn töten, und das Erbe ist unser!" kai labontes apektejinan auton kai exebalon auton exo tu Ampelonos -- "und sie, ihn empfangend, töteten ihn und warfen ihn hinaus aus dem Weinberg."

     Ist es noch nötig, den Sinn davon zu erklären?

 

 

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