Dies ist die fast unbekannte Geschichte der einzigen Schwester der Zwölf Söhne von Issrael namens Dinah oder Dajanah, was die Richterin ist und das weibliche Recht. Wie es diesen erging und wie sie im Untergrund wirken, bis sie ans Tageslicht treten, das erzählt dieser grausame Text, der nur subversiv zu verstehen ist – das 34. Kapitel Genesis im Zusammenhang wiedergegeben.

 

Leseprobe:

 

    Als Ja´akow seinen Tod kommen spürt, da ruft er seine Söhne zusammen und sagt: He´ofssu we´agidoh lochäm äth aschär jikro äthchäm be´Acharith ha´Jomim - „Versammelt euch, und ich will euch mitteilen das, was euch ruft am Ende der Tage“ (Gen. 49,1). Unter den sonst an jeden einzelnen der Zwölf gerichteten Worte ragt das zweite heraus, denn es gilt Schim´on und Lewi zusammen: Schim´on weLewi Achim Kelej Chomass Mecherothejhäm/ beSsodom al thawo Nafschi beKiholam al thechad Kwodi ki be´Afom hirgu Isch uwRizonam ikru Schor/ arur Apom ki Os we´Äwrotham ki Koschathoh hachalkem be´Ja´akow wa´afizem be´Issrael - „Schim´on (Simon) und Lewi, die Brüder, Werkzeuge der Gewalttat sind ihre Waren/ in ihren geheimen Ratschluß mag meine Seele nicht kommen, meine Ehre kann sich in ihrer Gemeinde nicht freuen, denn in ihrer Leidenschaft haben sie einen Mann totgeschlagen, unfruchtbar gemacht einen Stier/ ihre Leidenschaft ist verflucht, denn sie ist Trotz, und ihre Überschreitung, denn sie ist Verhärtung, ich werde sie zerteilen in Ja´akow und sie zertrümmern in Issrael" (Vers 5-7).

    Diese mehr als harsche Rede, in einem Augenblicke gesprochen, wo alle einen Segen aus dem Munde des sterbenden Vaters erwarten, bezieht sich auf die Gewalttat der Gebrüder Schim´on und Lewi, die im 34. Kapitel des ersten „Buch Moses“ erzählt und uns hier beschäftigen wird. Sie hat den Vater sein ganzes Leben hindurch nie losgelassen, wie seine Worte an der Grenze zum Tode bezeugen. Die Zerlegung und Zertrümmerung der beiden Verschwörer und ihrer Nachfahren hat er als das Ziel ausgesprochen, in Ja´akow und in Issrael, also in ihm selber, denn dies sind die beiden Namen des Vaters der Zwölf Söhne und der einen, der Einzigen Tochter Dinah (oder Dajanah), um die das Verbrechen der Brüder herum kreist. Indem sie Schächäm Bän Chamor ermorden, ihren Geliebten, haben sie auch die Schwester, die sie zu beschützen vorgaben, unfruchtbar gemacht und das natürliche Vorrecht der Frau, sich ihre Gatten selber zu wählen, für ungültig und sie selbst für unmündig erklärt. Nie mehr nachher ist der Name Dinah (4-10-50-5) erwähnt, die weibliche Form von Dajan (4-10-50), dem „Richter“ – und das einseitig männliche Recht hat triumfiert. Doch wir müssen die Aktionen der unausrottbaren Dinah im Untergrund spüren, bis wir sie an das Licht kommen lassen, das ihr gebührt.

 

 

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