Seit die so genannten „Transsaturnier“ entdeckt worden sind (Uranus, Neptun und Pluto), befindet sich der zuvor wunderbar geordnete Tierkreis im Aufruhr, denn nun sollen drei Zeichen plötzlich zwei Herren dienen (Skorpion, Wassermann, Fische), die restlichen neun aber nur einem, und jegliche Symmetrie ist dabei verloren gegangen. Hier wird nun (unter Einbeziehung von Chiron und Lilith) eine neue und einfache Beziehung gegeben, die den Zwölf Zeichen Zwölf „Herren“ zuordnet – in Wahrheit sind es aber Sechs Herrinnen (Göttinnen) und Sechs Herren (Götter). Und eine Fülle überraschender Dynamik wird frei durch die Integration von fünf neuen Kräften zu den sieben von früher gewohnten. Nebenbei wird auch noch ein fundamentaler Irrtum der bisherigen Astrologie richtig gestellt, nach der das Zeichen- und das Häusersystem dieselbe Drehrichtung haben. In Wirklichkeit aber ist die Drehrichtung der Planeten um die Sonne der Umdrehung des Himmelsgewölbes (mit allen Planeten und Sternen) während 24 Stunden entgegen gesetzt, so daß sich die Häuser gegenläufig zu den Zeichen bewegen. Und auch dies hat erhebliche Wirkung, aus der einlinearen Zeit wird die „Gegenzeit“ sichtbar und wirksam, welche zusammen das „Ewige“ sind.
Leseprobe:
Am Ende des Fische-Zeitalters kam der Vampir-Mythos in die Lichtspiel-Theater, und die parasitäre Natur der Paar-beziehung zwischen Mann und Frau trat zutage. Gleichzeitig wurden aufgrund derselben Technik, mit deren Hilfe sich der abstrahierende männliche Geist der Unausweichlichkeit der Lilith entwinden wollte - durch einen vorzeitigen Sprung in den Gedanken hinein, in den Wassermann, der so zum Gespenst wird - die Grundlagen der Ehe gesprengt, denn dem technischen Apparat ist es egal, ob eine weibliche oder eine männliche Hand ihn bedient. Dadurch ist nun die Frau nicht mehr ökonomisch erpreßbar wie vorher, und die Scheidungsrate schnellt weiter empor bis zur völligen Zersetzung der Ehe und der Familie. Und Jesus hatte dieses schon profezeit und gesagt: Hos an apolysä tän Gynaika autou kai gamäsä allän moichatai ep´ autän, kai ean autä apolysasa ton Andra autäs gamäsä allon moichatai (Markus 10,11-12). Seine Rede wurde aber so verstanden, als hätte er gesagt: Wer sich von seiner Frau scheiden läßt und eine andere heiratet, der wird untreu gegen sie, und wenn sie sich von ihrem Mann scheiden läßt und einen anderen heiratet, wird sie untreu - oder ehebrecherisch, unkeusch, unzüchtig. Aber seine Rede ist diese: Wer entläßt seine Frau aus seinem Besitz und beschlagnahmt dafür eine Andere, der meuchelt sich selber in ihr; und wenn sie ihren Mann aus ihrem Besitze entläßt und sie beschlagnahmt dafür einen Andern, dann meuchelt sie sich. Der Meuchelmord ist immer hinterrücks, er findet heim-tückisch statt, indem er das Vertrauen des Opfers ausnutzt. Und das Fische-Zeitalter war darum so unendlich leidvoll, weil die Lilith verteufelt worden ist und Jesus nicht ernst genommen. Die schlimmste Konsequenz des Vertrauensbruches, der in der Besitznahme eines Du durch ein Ich sich ereignet, tragen die Kinder, die am meisten von allen darunter leiden. Darum sagt Jesus von ihnen: Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt (empfängt), der nimmt mich auf (der empfängt mich). Wer aber einem einzigen dieser Kleinen, die mir vertrauen, zur Falle wird, dem wäre es besser gewesen, wenn man ihm einen Mühlstein um den Hals gehängt und in der Tiefe des Meers versenkt hätte (Matth. 18, 5-6).
Aber als Rachegöttin erscheint uns die Lilith nur noch so lange, wie wir nicht ihr Erbarmen erleben, das in die gnadenlose Zerstörung jeder Besessenheit führt, in die totale Befreiung von der Besitz-Illusion. Und nicht mehr lange kann der Mensch in der Wassermann-Zeit seine tiefe Verwundung verleugnen - und zwar weder der Mann noch die Frau. Und eine völlige Zersplitterung ist zunächst die Folge, ein chaotisches Durcheinander von ziellos herum schwirrenden Teilchen, die nur durch einen schon längst parasitär gewordenen ökonomischen Apparat zusammen noch hängen, der sich schwindelerregend von der irdischen Wirklichkeit abhebt. Der Zusammenbruch steht bevor, aber die Geschichte geht dennnoch weiter. Und damit er in diesem totalen Umbruch besteht, muß sich der Mensch wieder mit dem Zustand des Ehelos- und Ledigseins anfreunden können und Kraft schöpfen aus der Idee des Monachos, des Mönches, auf deutsch des Einzelnen und auf englisch des Single. Denn diese Idee war ursprünglich nicht die einer Abwendung vom anderen Geschlechte als Selbstzweck, was schon eine Perversion ist, sondern sie bestand darin, daß Mann und Frau Abstand nehmen voneinander zeitweise, worin sie das Loslassen üben, um neu und gereinigt einander zu treffen. Und so wollen wir hier die drei alten Gelübde ablegen, aber neu und vertieft: den Gehorsam gegen die innere unabweisbare Wahrheit, die Armut in der Erkenntnis der Besitzlosigkeit, und die Keuschheit in der von der Besessenheit geläuterten Liebe. Der Schutz der Kinder vor der Perversion ihrer Mißhandler und ihre Heilung ist aber eine Hauptaufgabe des Chiron, und ihm hilft die Lilith, indem sie die Perversion und die Verwundung gnadenlos aufdeckt.