Dies ist mein Erstling (nach dem „Frühwerk“ und „Marokko“), dem ich mein bis dahin geführtes Leben zum Opfer brachte, und alles Folgende hat sich aus ihm ergeben. Zum ersten Mal erlaubte ich mir, in der „Heiligen Schrift“ als einer einzigen Ganzheit zu lesen, und der Entdeckungen sind wahrlich viele.

 

Leseprobe:

 

    Wir wollen zum Schluß dieser Betrachtung noch sehen, wie denn die Heilung der zwölf Jahre blutenden Frau und die Auferweckung der zwölfjährigen Tochter des Jairus gelang. Und wir hören: Kai idu Gynä haimorrhusa dodeka Etä proselthon opisthen häpsato tu Kraspedu tu Himatiu autu, elegen gar en heautä ean monon hapsomai tu Himatiu autu sothäsomai - "Und siehe ein Weib zwölf Jahre blutend näherte sich von hinten und ergriff die Quaste seines Gewandes, denn sie sprach zu sich selber: wenn ich nur anfasse sein Gewand, so bin ich gerettet" (Matth. 9,20-21). Und bei Lukas: Kai Gynä usa en Rhyseji Haimatos Eton dodeka, hätis Iatrois prosanalosasa holon ton Bion uk is´chyen ap´ udenos therapeuthänai, proselthusa opisthen häpsato tu Kraspedu tu Himatiu autu kai parachräma hestä hä Rhysis tu Haimatos autäs - "Und ein Weib, die zwölf Jahre im Fießen des Blutes war und die ihr ganzes Leben an die Ärzte verschwendet hatte, von denen sie keiner heilen konnte, kam von hinten heran und ergriff die Quaste seines Gewandes, und sogleich kam ihr Blutfluß zum Stillstand" (8,43-44). Hier ist beidesmal die sogenannte "Quaste" erwähnt, Kraspedon, was im Griechischen auch der "Rand" und der "Saum" ist eines Kleides. Und wir könnten getrost darüber hinweggehen, wenn es mit diesem "Zipfel", wie wir auch sagen können, eine ganz besondere Bewandtnis nicht hätte.

    In Num. 15,37-38 wird uns gesagt: Wajomär Jehowuah äl Moschäh lemor/ Daber äl Bneji Issrael we´amartha alehäm we´ossu lahäm Zizith al Kanfeji Wigdejihäm leDorotham wenathnu al Zizith haKanaf Pethil thecheläth - "Und es sprach das Wesen des Seins zu Moschäh, um zu sprechen: Rede zu den Söhnen von Issrael und sage zu ihnen, und sie sollen sich Quasten auf die Säume ihrer Gewänder machen für ihre Generationen, und sie sollen auf die Quaste des Saumes einen purpurblauen Faden anbringen". Was sich hier in einer "Kleider-Vorschrift" verbirgt hat es in sich: Zizith (90-10-90-400) kommt von Ziz (90-10-90), das ist das "Diadem" oder die "Blume" - und im Deutschen ist die Blume und die Blüte mit dem Geblüt und dem Blute verwandt, von daher kann man auch die Vulva als Blut-Blume sehen. Und Kanaf (20-50-80), das "Ende" oder der "Rand" und der "Saum", ist im Hebräischen auch der "Flügel", zugrunde liegt Nof (50-6-80), das "Schwingen", die "Schwingung" - und Nof ist auch die "Landschaft". Wenn du dich wandernd durch eine Landschaft bewegst, merkst du warum, und der Saum deines Gewandes, das ja auch immer ein Gleichnis ist für den Leib, dessen Unterstes also schwingt beflügelt mit im Rhythmus des Schreitens.

    Bägäd (2-3-4), das Kleid, kann jedoch auch Bogad gelesen werden, das heißt "Treulos- und Abtrünnig-Werden, Verraten", und auch beGad, "im Glück". Wenn wir im Glück sind, dann neigen wir dazu, abtrünnig zu werden und das Wesen des Seins zu verraten, indem wir uns zu sehr mit dem Kleid identifizieren. Aber dieses Kleid, dieser Leib, muß einmal abgelegt werden, das ist die Entkleidung, und nur wenn wir wirklich ganz und gar nackt sind (und das nicht nur im leiblichen Sinne, denn wir vermögen uns sogar als Nackte Affen noch geschickt zu verstellen), kann das Liebes-Glück so erlebt werden, daß es nicht zum Verrat am Sein des Anderen und am eigenen wird.

    Pathil (80-400-10-30), der "Faden" oder die "Schnur", kommt von Pathal (80-400-30), das heißt "Drehen, Winden" und auch "Ringen" und "Kämpfen". Wie ein Faden mit vielen anderen durch Drehung hinein verflochten wird in die Schnur, in den Strick, in das Seil, so sind die Generationen ineinander verflochten, und das ganze Menschengeschlecht gleicht einem unzerreißbaren Seil. Die Liebesakte bestehen gleichfalls aus Windungen und sind wie ein Ringen der liebenden Feinde - beChawli Adam ämschechäm ba´Awothoth Ahawah - "In der Schlinge des Menschen zieh ich sie an, in den Seilen der Liebe" (Hos. 11,4). Thecholäth (400-20-30-400), "Purpurblau", hat die Wurzel Kol (20-30), das ist "Alles", das "Ganze", die "Gesamtheit" und "Jeder". Und von daher ist Thachlith (400-20-30-10-400) das "Äußerste" und das "Letzte", der "Zweck" und das "Ziel", die "Ganzwerdung", die "Vollendung" und die "Vollkommenheit"...

 

 

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