Der vorliegende Text ist ein Beispiel dafür, wie aus scheinbar trivialen Stoffen wertvolle Essenzen extrahiert werden können.

 

Leseprobe:

Das Recht auf diese radikale Sichtweise entnehme ich meiner Lebenserfahrung sowie einer Aussage der jüdischen Überlieferung, die da lautet: „Jede Begegnung, die nicht zur gegenseitigen Erlösung führt, ist Unzucht“ – wobei das Wort Unzucht leicht zu missverstehen ist. Die freie Liebe ist das Gegenteil der Aufzucht irgendeiner angestrebten Rasse mit bestimmten Erbeigenschaften, sie will die bunteste Mischung und verabscheut das Uniforme. Und darum bedeutet das hebräische Wort No´af, das sinnwidrig mit Unzucht und manchmal auch mit Ehebruch übersetzt wird, jeden Missbrauch der Liebe, alle Spielarten ihrer Unterwerfung unter ein selbst gebasteltes Ziel. Wenn wir No´af ausüben, dann kann sich unsere Leidenschaft nicht mehr verströmen, sie mündet nicht mehr in einem anderen Fluss, sondern sie wird gleichsam zurückgebogen, zurückgetrieben in sich, um das äusserlich siegreiche aber innerlich maßlos enttäuschte Ego zu sichern. Hierher gehört auch das angebliche Scheidungsverbot Jesu, das in Wahrheit besagt: „Wer einen Menschen in Besitz nimmt und ihn irgendwann loslässt, um in Besitz zu nehmen einen anderen Menschen, der betreibt No´af.“

 

 

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