Leseprobe:

 

Das vorliegende Wörterbuch enthält den gesamten hebräischen Wortschatz des so genannten „Alten Testamentes“ (bis auf die wenigen Stellen in aramäischer Sprache aus der Zeit nach der Zerstörung des Tempels, also Jeremia 7,12 bis 26; Daniel 2,4 bis 7,26; Esra 4,8 bis 6,18). Meines Wissens zum ersten Mal sind die Wörter hier nicht alfabetisch geordnet, sondern nach ihren Stämmen oder Wurzeln. Wer mit dem hebräischen Originaltext der  Bibel umgeht, der muss in den herkömmlichen Wörterbüchern öfters lang herumblättern, bis er die aus einer einzigen Wortwurzel abstammenden Wörter auffindet. Nun sind aber die Wörter in allen Sprachen keine fest und starr umriss´nen Gebilde, sondern Wolken ähnlich - wie auch die kleinsten Bestandteile der Materie, „Quanten“ genannt. Sie werden von den „Quantenphysikern“ nicht mehr als streng voneinander abgrenzbare Dinge betrachet, deren Lokalisation genau berechenbar wäre, sondern als „Wahrscheinlichkeits-Wolken“. Mit diesem Ausdruck widerfährt Gerechtigkeit dem Fänomen, dass die Quanten je nach Experiment einmal mehr als separierbare Teilchen und ein andermal mehr als zusammengehörige Wellen erscheinen. Auch der Begriff des „Feldes" (als elektro-magnetisches Feld beispielsweise oder als Feld der Gravitation) impliziert schon die Doppelnatur der Materie, denn wenn jeder Körper ein Feld um sich hat, ist er nicht exakt abgrenzbar, sondern durchdrungen von den Feldern anderer Körper. Und genau dasselbe finden wir auch bei den Menschen: wie das Licht sind sie von der einen Seite gesehen einzelne Teile („Individuen“ bzw. „Fotonen“), von der anderen aber eine zusammengehörige Vielheit von Wellen, die sich gegenseitig durchdringen und reflektieren und ausserdem noch eine Gesamtwelle darstellen, die mit denen der Tiere, der Pflanzen und Steine und der gesamten Erde in ihrer Bewegung im Kosmos eine wundervolle Wirkung entfaltet...

...so sind die Worte der Sprache gleichfalls von Freiheit umgeben, und wenn ich sie in Analogie zu den „Quanten“ benennen sollte, so würde ich sie als „Assoziations-Wolken“ bezeichnen. In der Weise ihrer Verknüpfung, in den Assoziations-Möglichkeiten, die sich aus den Wortstämmen ergeben, unterscheiden sich die verschiedenen Sprachen auf jeweils charakteristische und immer liebenswert eigentümliche Art. Und damit wir als Leser der Bibel nachzuempfinden vermögen, wie die Hebräer assoziierten, wie in ihrer Sprache und Schrift sich die Wörter zu einem wunderbaren Netzwerk verknüpfen, das die erstaunlichsten Fische einfängt -- oder sich zur Krone eines herrlichen Baumes verzweigen, zum Baum des Lebens, der Himmel und Erde verbindet und von dessen Früchten zu essen uns nicht verboten, sondern empfohlen wird -- dazu soll dieses Vokabularium dienen.

 

 

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