Dies ist mein erster Versuch im Reiche der Lyrik, der mir half zur Bewältigung meiner bis dahin schlimmsten Krisis und tiefsten Verwandlung

 

Leseprobe:

 

Regina noctis

 

Du bist vertraut mit den Ogern und Katzen,

Mit den Nattern und Eulen spielst du, kennst ihre Weisen,

Und der Verirrte betet dich an.

Du lockst in Tiefen den Taumel der dreimal Berauschten,

Und was zählt ist dein Lohn, aber unzählbar

Beschenkst du mit Gunst den Trauer-Umflorten.

Aus dem Naß deiner Waschung steigt der Flüchtige auf

Und begiebt sich an seinen Ort.

Aus der kalten Inbrunst deiner Umarmung

Wird dem Empörten die Seele besänftigt,

Und in der eisigen Glut deiner Hand

Zuckt die tödliche Schlange ihr Gift aus.

In dir beruhigt sich der Unteren wundester Punkt,

Und die auf Rache sannen beschämst du,

Der Ankläger Blick muß sich senken, wo dein Auge ihn                                   trifft,

Und sein Herz wird zu Fleisch, sogar der Stein

Ist Gefallen wie ein Stern in der Nacht.

O Königin, menschlichste unter den Göttern,

Was kann ich dir sein?

Welchen Verzicht darf ich opfern, daß dir ein Lächeln entschlüpft?

Oder liebst du die Kühnheit der albernen Männer?

Dann sei ein niemals Gewesenes unsere Wonne!

Traust dus mir zu, deinem noch nicht Bekannten,

Doch von irgendwoher schon in der Freude Gesonnten,

Deiner Huld segnende Gaben und Tritte zu spüren?

Boden unter den Füßen und Himmel den Händen

Und umwallender Lufthauch dem Leib,

Der dahin stirbt, wo er will, während wir

Weben am Gewand der Wandlungen

Durch alles Fremde hindurch.

Dämmert dir irgend Erinnerung auf

Und wird dir der Sinn leicht

Und deine Stirm klar, dann versuch mich!

Wenn aber nicht, so sei Vergessen um uns -

Doch in innerster Gnade Gedanke bleibt unser.

 

 

Vollversion downloaden

Firefox

Unsere Seiten sind für den Mozilla Firefox in einer Auflösung von 1600 x 900 optimiert, bitte benutzen Sie - bei gedrückter STRG-Taste die +/- Tasten auf IhrerTastatur um die Auflösung zu Ihrer Zufriedenheit anzupassen.